Personalbeschaffung

Deutschlands größte Herausforderung?

Klimakrise, Corona-Pandemie, ausufernde Inflation – die Liste der derzeitigen Hiobsbotschaften ließe sich fast beliebig fortführen. Als wäre all das noch nicht genug, belastet zusehends auch der Fachkräftemangel. Seine Folgen sind momentan nur abzuschätzen, eines ist jedoch klar. Wenn nicht bald gegengelenkt wird, könnte die deutsche Wirtschaft mittel- bis langfristig womöglich in eine tiefe Rezession schlittern.

Alarmierende Zahlen

Dass in mancher Branche viele Stellen offen bleiben, ist nicht erst seit gestern bekannt. Wie signifikant unterbesetzt einige Unternehmen allerdings schon heute sind, verwundert dann doch. Während zahlreiche Arbeitsmarktexperten dieser Tage warnen und mahnen, scheinen die zuständigen Stellen aus Wirtschaft und Politik weiterhin relativ gelassen. Dabei sprechen die Statistiken eine klare, ernüchternde Sprache.

So berichtete vor kurzem beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf die staatliche Förderbank KfW sowie das Institut der deutschen Wirtschaft, dass allein in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen aktuell mehr als 320000 Jobs offen stünden. Damit verdoppelte sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr.

Beinahe jede zweite Firma sieht sich aufgrund des sich verschlimmernden Fachkräftemangels mittlerweile mit ernsthaften Problemen bezüglich der Geschäftstätigkeit konfrontiert. Herausfordernd bleibt für den Großteil der Betriebe dabei die Tatsache, dass die Mehrheit der Bewerber für die ausgeschriebenen Positionen schlichtweg unter- oder fehlqualifiziert sind.

Andererseits belegen Zahlen, wie kostspielig es für Unternehmen werden kann, Stellen nicht wieder zu besetzen. Im Durchschnitt zahlen Firmen dafür 29000€ jährlich, wobei teils deutliche Unterschiede auftreten. Vor allem in der IT können Lücken teuer werden. Mehr als 96000€ pro anno blecht so zum Beispiel ein Betrieb mit über 250 Mitarbeitenden für einen offenen Job in diesem Bereich.

Für die gesamte Volkswirtschaft lassen sich die daraus resultierenden Konsequenzen nur erahnen. Einen Richtwert liefern sicher die 24,3 Milliarden Euro, die sich aus den eben genannten 29000€ multipliziert mit 838533 offenen Stellen ergeben. So viele Jobs wurden deutschlandweit im März diesen Jahres nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit nicht besetzt.

Personal schwer auffindbar

Angesichts der horrenden Kosten, die durch unbesetzte Positionen entstehen, ist es leicht nachzuvollziehen, dass Unternehmen inzwischen selbst aktiv auf die Suche nach passenden Beschäftigten gehen. Für viele sind die damit erreichten Ergebnisse bislang allerdings eher schlecht als recht. Kein Wunder also, dass spezialisierte Headhunter immer begehrter werden.

Immerhin sind sie es, die bereits über gute Kontakte in bestimmte Branchen verfügen und deshalb genau wissen, wo nach welchem Experten zu suchen ist. Damit nehmen sie den Unternehmen im Recruiting-Prozess nicht nur eine Menge Arbeit ab, sondern erhöhen die Chancen nach treffenden Mitarbeitenden erheblich.

Ein kurzes Resümee

Der Fachkräftemangel in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nicht zuletzt aus demografischen Gründen drastisch verschärfen. Der oft zitierte “War of Talents” ist deshalb schon heute in vollem Gange. Unternehmen, die sich externe Hilfe durch Headhunter holen, dürften bei der so wichtigen Personalsuche mittel- bis langfristig allerdings die Nase vorne haben.

Wichtig: Das Portal personal-wissen.net stellt lediglich eine allgemeine Informationsplattform dar. Konkrete Anfragen von Lesern können nicht beantwortet werden, da es sich dabei um Rechtsberatung handeln würde. Falls Sie eine individuelle Rechtsfrage haben sollten, wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder an die Rechtsabteilung Ihrer Firma. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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