Personalentwicklung

Die Bedeutung der Personalentwicklung in der Arbeit 4.0

Globalisierung und Digitalisierung haben auch die Arbeitswelt sehr verändert. Dadurch stellen sich andere Anforderungen an Unternehmer und Mitarbeiter. Um diesen gerecht zu werden, Trends früh zu erkennen und reagieren zu können, ist es nötig, Personal zu haben, das über den eigenen Tellerrand hinausschaut, mitdenkt und vor allem Zusammenhänge erkennen und deuten kann. Weiterbildungen und eine gute Personalpolitik im Unternehmen, machen Mitarbeitende fit für die Arbeit, motivieren und binden Fachkräfte an die Firma.

Personalentwicklung wertvoll für Unternehmen

Auf den ersten Blick bedeutet Personalentwicklung für ein Unternehmen vor allem Arbeit und Investition. Doch das muss gar nicht unbedingt zutreffen. Bewerber die bereits im Anschreiben ihre Weiterbildungswünsche angegeben haben, wurden eine Zeitlang als Kostenfaktor bewertet. Doch inzwischen erkennen Unternehmer, dass sie den Wunsch des Einzelnen, für sich gewinnbringend nutzen können.

Einem Mitarbeiter schon mit dem Arbeitsvertrag einen Personalentwicklungsplan an die Hand zu geben, hilft beiden Seiten bei der zeitlichen Planung und motiviert den neuen Mitarbeiter, sich schnell einzuarbeiten. Er sieht von vornherein eine Perspektive in dem neuen Unternehmen, weiß wie sein Weg im optimalen Fall aussehen kann und das Angestellte Wertschätzung bekommen und gefördert werden.

Regelmäßige Gespräche und Bedarfsanalysen zeigen, dass Personalentwicklungsangebote keine leeren Versprechungen, aber auch nicht in Stein gemeißelt sind. Kennt ein Mitarbeiter das Unternehmen erst eine Weile und sieht sich eher in einer anderen Abteilung, lassen sich erprobte gute Angestellte, im Unternehmen halten. Mitarbeiterzufriedenheit zahlt sich langfristig aus.

Schon jetzt ist es nicht so leicht, den Personalbedarf an Fachkräften überhaupt zu decken. Die sogenannte Generation Z hat ganz andere Vorstellungen vom Arbeitsleben und muss überhaupt erst einmal gefunden werden. Bestandsmitarbeiter fallen vielleicht gesundheitsbedingt aus, wünschen sich Auszeiten (Sabbatjahr) oder müssen familienbedingt beruflich kürzer treten. All das muss bei Personalmanagement und -entwicklung ebenfalls beachtet werden.

Personalentwicklung muss nicht teuer sein

Mit dem Qualifizierungschancengesetz hat die Regierung ein Instrument geschaffen, das Unternehmen ermöglicht, Mitarbeiter zu fördern und Weiterbildungskosten bezuschusst zu bekommen. Je nach Unternehmensgröße und den Voraussetzungen des Mitarbeiters ist sogar eine komplette Übernahme der Kosten möglich.

Besonders gefördert wird berufliche Weiterbildung, die zu Berufsabschlüssen führt. Bereits vor Jahrzehnten galt der Satz, dass eine gewisse Zeit als Helfer in einer Branche, genauso gut wie eine Ausbildung sind. Darauf besinnen sich inzwischen viele Arbeitgeber wieder und ermöglichen es langjährigen Helfern, sich auf die Externenprüfung in ihrem Berufsfeld vorzubereiten.

Doch auch die permanenten Entwicklungen von neuen Technologien, Materialien und Verfahren, machen eine gute Personalentwicklung nötig. Hinzu kommen Vorschriften in puncto Datenschutz, neue Software und Vorgaben, die aufgrund von Zertifizierungen einzuhalten sind. Agile Unternehmen müssen auf Personalentwicklung setzen, um die Verlagerung der Arbeitswelt ins Digitale, bewältigen zu können. Es gibt keine Branche, die von der industriellen Revolution verschont bleibt. Das heißt, Mitarbeiter müssen Maschinen nicht mehr nur bedienen, sondern auch programmieren können.

Es gibt eine ganze Reihe sinnvoller Weiterbildungen, die alle unter die Förderung über das Qualifizierungschancengesetz fallen. Ob es Datenschutz, Lagewirtschaft oder CNC Programmierung betrifft, zu jedem Thema gibt es Seminare. Bildungsanbieter stehen in der Regel beratend zur Seite, wenn Firmen oder Mitarbeiter, sich über Schulungen informieren möchten.

Wissen ist weit mehr als Macht

Jeder kennt das, dass Dinge, über die wir Bescheid wissen, uns schneller und leichter von der Hand gehen, als wenn wir uns fachlich auf unbekanntem Terrain bewegen. Unsicherheiten im Beruf, führen zu Fehlern oder Zeitverzögerungen aufgrund von Nachfragen. Die Mehrheit der Beschäftigten begrüßt Angebote zur beruflichen Qualifizierung, um ihre Arbeit gut machen zu können.

Arbeitgeber erwarten inzwischen auch, dass Entscheidungen getroffen werden, ohne langwierige Rückversicherungen vornehmen zu müssen. Dies setzt aber fachliche Kompetenz und die Sicherheit, sich auf sein Wissen verlassen zu können, voraus.

Weiterbildungsangebote werden auch als Work-Life-Balance Maßnahme wahrgenommen, weil der Wunsch sich zu entwickeln, dem Menschen quasi naturgegeben ist. Außerdem sieht der Arbeitnehmer, dass sein Arbeitgeber ihm Angebote macht, um Leben und Arbeit in Einklang zu bringen, also eine Balance herzustellen. Mit fundiertem Fachwissen, kann er seine Arbeit schneller erledigen und stressfreier arbeiten, was sich wiederum auf seine Gesundheit und Motivation auswirkt.

Arbeit 4.0 – was genau ist das eigentlich?

Im weitesten Sinne umfasst das Konzept Arbeit 4.0 neue Modelle, was Technologien, Arbeitsorte, Arbeitszeiten und Arbeitsstrukturen angeht, die aufgrund der Digitalisierung genutzt werden können. Ganz unfreiwillig hat die Coronapandemie viele Unternehmen dazu gezwungen, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken. Das Homeoffice gilt als ein Aspekt des ortsunabhängigen Arbeitens, was bei der Arbeit 4.0 stark favorisiert wird. Dabei steht gar nicht so sehr im Vordergrund, ob in einem abhängigen Arbeitsverhältnis oder als Selbstständiger gearbeitet wird, sondern mehr der Umstand, dass diese Arbeitsform, jedenfalls wenn sie nicht mit Mehrfachbelastungen wie Kinderbetreuung, Homescooling o.Ä. einhergeht, wie es aktuell oft ist, viele Vorteile für den arbeitenden Menschen hat. Keine Anfahrtswege in ein Büro, was Lebenszeit und Fahrtkosten spart zum Beispiel.  Hinzu kommt, dass Haushalte, was die Digitalisierung angeht, den Unternehmen weit voraus sind, was zumindest für Büroarbeit von Vorteil ist.

Arbeit 4.0  beinhaltet auch die These, dass gute Arbeit auf Freiwilligkeit basiert. Das heißt, statt Fordern und Überwachen, werden Fördern und Motivieren groß geschrieben. Hier greift die Personalentwicklung und kann mit guten Konzepten erreichen, dass Mitarbeiter auch in fester Anstellung und mit vielleicht schwierigen Arbeitszeiten und -strukturen, ihre Arbeit trotzdem gern machen. Denn es wird immer so bleiben, dass produzierende Arbeiten, Pflege usw. nicht in ein Homeoffice verlegt werden können.

Fazit: Das Streben nach Verantwortung in Leben und Beruf ist zwar nicht bei jedem gleich stark ausgeprägt, doch im Rahmen seiner eigenen Möglichkeiten und Wünsche, ist jeder bereit, Verantwortung zu tragen. Dies Bedürfnis kann für die Personalentwicklung sinnvoll eingesetzt werden, um Motivation und Arbeitsleistung des Einzelnen zu optimieren. Wirklich erfolgreich kann Personalentwicklung nur sein, wenn die Bedürfnisse des Mitarbeiters ausreichend berücksichtigt werden.

Um ein agiles Unternehmen sein zu können, müssen auch kleine Firmen in Personalentwicklung investieren. Die Fördermöglichkeiten über das Qualifizierungschancengesetz sind umfassend. Bildungsträger oder der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur beraten hier gerne. Mit einem Qualifizierungsplan kann der Förderumfang sogar noch erhöht werden.

Business-Coaches oder externe Personalentwicklungsagenturen übernehmen gerne die Bedarfsanalysen und helfen geeignete Fortbildungen für das Personal zu finden. Die Schulungen können inzwischen oft berufsbegleitend und Online absolviert werden. Zudem wird eine gute Personalentwicklung auch die Mitarbeiterzufriedenheit und das Image des Unternehmens nach außen hin positiv beeinflussen.

Wichtig: Das Portal personal-wissen.net stellt lediglich eine allgemeine Informationsplattform dar. Konkrete Anfragen von Lesern können nicht beantwortet werden, da es sich dabei um Rechtsberatung handeln würde. Falls Sie eine individuelle Rechtsfrage haben sollten, wenden Sie sich bitte an einen Rechtsanwalt oder an die Rechtsabteilung Ihrer Firma. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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