Ausbildung

Tourismuskaufmann (alt: Reiseverkehrskaufmann) – Ausbildung, Berufsbild und Gehaltsaussichten

Aufgaben und Ausbildung eines Tourismuskaufmanns
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Die Berufsbezeichnung „Reiseverkehrskaufmann“ ist veraltet und bereits seit dem 1. August 2011 in Tourismuskaufmann umbenannt worden. Unabhängig von der Bezeichnung sind das Berufsfeld und die Ausbildungsinhalte gleich geblieben. Diese Ausbildung wird im Handel angeboten, kann aber auch als schulische Ausbildung absolviert werden.

Die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann

Die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann ist eine klassische duale Ausbildung. Das bedeutet, dass sie in einem Ausbildungsbetrieb stattfindet und berufsbegleitend die Berufsschule besucht wird. Der Ausbildungsschwerpunkt liegt auf der praktischen Ausbildung im Ausbildungsunternehmen. Der Schulunterricht findet an zwei oder drei Wochentagen jeweils halbtags statt. Die übrige Zeit verbringen Auszubildende bei ihrem Arbeitgeber. Bestimmte Voraussetzungen müssen für die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann nicht erfüllt werden. Bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben Abiturienten. Grund sind unter anderem die Fremdsprachenkenntnisse, denn das Beherrschen mindestens einer Fremdsprache ist Voraussetzung.

Ausbildungsdauer und Lehrinhalte

Die Dauer der Ausbildung ist auf drei Jahre festgesetzt. In Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb und bei Vorliegen guter Noten ist es möglich, die Ausbildungszeit auf 2,5 Jahre zu verkürzen.

Zu den Lehrinhalten gehören unter anderem:

  • Kaufmännisches Grundlagenwissen
  • Kundenberatung
  • Beschwerdemanagement
  • Marketing und Werbung
  • Buchhaltung
  • Handhabung von Buchungssystemen
  • Reisevermittlung
  • Organisation von Geschäftsreisen
  • Reiseveranstaltungen
  • Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern
  • Recherche zu Reisegebieten
  • Datenverarbeitung

Die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann endet mit der Prüfung der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Hauptaufgabe von Reiseverkehrskaufleuten ist, Reisen zu organisieren und zu vermitteln. Insoweit beraten und informieren sie Kunden über interessante Reiseziele, Anfahrtswege sowie über Ausflugsmöglichkeiten vor Ort. Während in Reisebüros vor allem Individualreisen und Pauschalreisen nachgefragt werden, stellen in Touristikunternehmen beschäftigte Reiseverkehrskaufleute Komplettangebote und Reisebausteine zusammen.

Ausbildungsgehalt, Einstiegsgehalt und Verdienstmöglichkeiten

Reiseverkehrskaufleute erhalten in den ersten drei Ausbildungsjahren ein gestaffeltes Ausbildungsgehalt. Es beträgt im ersten Ausbildungsjahr bis zu 600 Euro brutto monatlich, im zweiten Ausbildungsjahr bis zu 700 Euro brutto und steigt im dritten Ausbildungsjahr auf bis zu 850 Euro brutto monatlich. Das Einstiegsgehalt für einen Reiseverkehrskaufmann beträgt rund 2.000 Euro brutto im Monat. Diesbezüglich kann es je nach Region, Branche und Größe des Unternehmens zu Unterschieden kommen. Mit wachsender Arbeitsleistung und Erfahrung können Reiseverkehrskaufleute bis zu 3.000 Euro brutto monatlich verdienen. Wer außerdem Personalverantwortung hat, kann als Reiseverkehrskaufmann ein monatliches Bruttogehalt von bis zu 5.000 Euro brutto erzielen.

Beschäftigungsmöglichkeiten und Karrierechancen

Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Reiseverkehrskaufleute erstrecken sich über die gesamte Tourismusbranche und sind nicht allein auf Reisebüros und Reiseveranstalter beschränkt. Auch Verkehrs- und Busunternehmen gehören zum Betätigungsfeld ebenso wie Reservierungsunternehmen, Fluggesellschaften sowie Hotellerie und Gastronomie. Ebenso kann ein Reiseverkehrskaufmann auch als Fremdenführer oder Reiseleiter arbeiten. Abhängig von den Fremdsprachenkenntnissen und der Flexibilität sind die Beschäftigungsmöglichkeiten nicht allein auf Deutschland oder Europa beschränkt, sondern weltweit möglich. Auch der Weg in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Reisebüro ist mit der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann möglich, sofern ausreichend Fachwissen und Kapital vorhanden sind.

Ein Reiseverkehrskaufmann hat zahlreiche Möglichkeiten der Weiterentwicklung, die regelmäßig über Weiterbildungen auf der Karriereleiter nach oben führt. Eine Möglichkeit ist die Ausbildung zum Tourismusfachwirt, die insbesondere mit einer Vertiefung der betriebswirtschaftlichen Kenntnisse verbunden ist. Nach dem Tourismusfachwirt kommt der Tourismusbetriebswirt – eine Ausbildung, die in die Chefetage führen kann. Zu den Ausbildungsinhalten gehören unter anderem Tourismusmanagement und Tourismusmarketing. Abiturienten können sich von Anbeginn oder nach Abschluss der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann für ein Studium im Bereich Tourismus entscheiden, zum Beispiel für Tourismusmanagement oder Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Tourismus.

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