Mitarbeiterführung

Systematische Mitarbeiterbefragung

Mitarbeiterbefragung
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Eine Mitarbeiterbefragung dient der Erhebung von Daten der Mitarbeiter hinsichtlich der betrieblichen Stärken und Schwächen eines Unternehmens. Mit Hilfe standardisierter Fragen entsteht so ein Stimmungsbild innerhalb von Organisationseinheiten oder auch darüber hinweg, aus dem sich wichtige Schlüsse für die weitere Entwicklung des Unternehmens und seiner marktgerechten Ausrichtung ziehen lassen.

Anonymität und Datenschutz spielen bei einer Mitarbeiterbefragung eine wichtige Rolle

Mitarbeiterbefragungen sind stets freiwillig und werden ausschließlich anonym durchgeführt. Die Mitarbeiter müssen beim Beantworten der Fragen die Sicherheit haben, dass keine Rückschlüsse auf den Verfasser möglich sind. Nur so gelangt das Unternehmen auch zu verlässlichen Daten mit echtem Mehrwert. Dabei ist zu beachten, dass personenbezogene Daten, wie beispielsweise IP-Adressen, auch zu einzelnen Arbeitsplätzen und damit zu dem Mitarbeiter hinführen können. Werden Ergebnisse einer Organisationseinheit ausgewertet, muss diese Einheit aus mindestens acht Befragungsteilnehmern bestehen.

Der Betriebsrat ist bei der Planung von Mitarbeiterbefragungen mit einzubeziehen

Für den Erfolg einer Mitarbeiterbefragung bietet es sich an, den Betriebsrat in die Planung und Durchführung mit einzubeziehen. Da die meisten Umfragen anonym stattfinden, ist dies zwar nicht unbedingt erforderlich. Es erhöht bei den Arbeitnehmern jedoch die Akzeptanz und führt dazu, dass mehr Beschäftigte an der Mitarbeiterbefragung teilnehmen. In einigen Unternehmen kann die Beteiligung des Betriebsrates auch mit der Geschäftsführung ausgehandelt worden sein.

Welche Formen der Mitarbeiterbefragung es gibt

Die Befragungen können in unterschiedlicher Form erfolgen. Für welche der Varianten sich die Unternehmen entscheiden, bleibt ihnen überlassen. Meist wird die Art der Umfrage mit dem Betriebsrat abgestimmt.

Mitarbeiterfragebogen

Muster Mitarbeiterfragebogen zum Downloaden

  • Die Meinungsumfrage hat das Ziel, einen allgemeinen Überblick über die Meinungen und Stimmungen der Mitarbeiter zu erlangen. Für diese Umfrage lassen sich bestimmte Unternehmensbereiche auswählen oder auch die gesamte Belegschaft befragen.
  • Bei der Benchmarkumfrage geht es um den Vergleich bestimmter Parameter über einen längeren Zeitraum. Für den Vergleich werden externe Werte aus vergleichbaren Unternehmen oder interne Werte, beispielsweise aus anderen Geschäftsbereichen gleicher Größe, herangezogen.
  • Die systematische Mitarbeiterbefragung hat die systemische, regelmäßig sich wiederholende Befragung der Mitarbeiter zum Inhalt. Diese Umfragen liefern wichtige Informationen zu wesentlichen Geschäftsprozessen, wie dem Führungs-, Gehalts- und Personalsystem. Die aus den Daten gewonnenen Werte fließen anschließend in die strategische Gesamtausrichtung des Unternehmens ein.
  • Eine weitere Form der Mitarbeiterbefragung ist das Aufbau- und Einbindungsmanagementprogramm. Hierbei lassen sich auch Fragen einsetzen, zu denen die Beschäftigten keine eindeutige Meinung haben. Die Befragung ist vielmehr ein Instrument für ein zyklischen Verbesserungs- und Veränderungsprogramm des Unternehmens.
  • Die Klimabefragung mit Rückspiegelung hat das Ziel, aus einer Meinungserfassung bestimmte Rückschlüsse für das weitere Handeln zu ziehen. Dabei setzen sich die Mitarbeiter selbst mit den Befunden auseinander und erarbeiten sich den eigenen Handlungsbedarf. Selbstverständlich wird hier der Betriebsrat mit einbezogen werden, um die Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu erhöhen. Mit dieser Form der Mitarbeiterbefragung lässt sich das Betriebsklima meist wesentlich verbessern.

Durch wen die Befragungen durchgeführt werden

Eine Mitarbeiterbefragung wird in der Regel durch die Geschäftsführung oder den Vorstand in Auftrag gegeben. In den meisten Fällen beschäftigt sich die Personalabteilung mit der Planung, Durchführung und Auswertung der Umfrage. Daneben ist es auch möglich, dass das Qualitätsmanagement, das Projektmanagement, der Datenschutzbeauftragte oder sogar externe Berater mit der Aufgabe betraut werden. Neben dem bereits genannten Betriebsrat ist es auch möglich, dass der oder die Gleichstellungsbeauftragte, der Verantwortliche für Arbeitssicherheit, das betriebliche Gesundheitsmanagement oder das Umweltmanagement des Unternehmens in die Konzeption, Durchführung und Auswertung der Mitarbeiterbefragung einbezogen werden. So erhält die Geschäftsführung ein umfassendes Bild über die gegenwärtige Stimmungslage der Belegschaft.

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